Zweites Lokaltreffen in Ostrów Wielkopolski / Polen
Am 4. und 5. November fand unser zweites Transnationales Projekttreffen (TPM) in Polen statt. Ostrów Wielkopolski, etwa 100 km nordöstlich der historischen Stadt Wroclaw (früher Breslau) gelegen, bildete den Rahmen für unsere Gespräche. Die Region ist bekannt für ihre Agrarlandschaft und die Karpfenzucht.
Unsere Gastgeberin Anna empfing uns am Samstag in der Schule in Ostrów Wielkopolski, in der sie als Hilfslehrerin arbeitet. Leider konnten unsere Partner aus den Niederlanden dieses Mal nur virtuell teilnehmen. Trotzdem freute sich der Rest des Teams auf die zwei Tage gemeinsamer Arbeit in Polen.
Während des Treffens bestätigten wir die Zielgruppen, die jeder Partner für sich ausgewählt hatte. Die Teilnehmer tauschten sich über den aktuellen Stand der Entwürfe für die Mikrokurse aus, wobei jede teilnehmende Organisation die Aufgabe hatte, drei Kurse zu erstellen. Es folgten ausführliche Diskussionen über das Präsentationsformat und die geplante Dauer der Kurse.
Am Nachmittag besichtigten wir das Antoniński-Palais, ein Jagdschloss mit einer reichen Geschichte. Eingebettet in ein ausgedehntes Waldgebiet und nicht weit von einer Kreuzung entfernt, die nach Breslau und Schlesien führt, diente dieses kleine Holzschloss als außergewöhnliches Hotel, Restaurant und Sitz eines Chopin-Museums. Der Palast nimmt einen besonderen Platz im kulturellen Erbe Polens ein, da der berühmteste Komponist des Landes, Chopin, hier oft für die Einwohner Klavier spielte.
Die Ursprünge dieses bezaubernden Schlosses gehen auf die Entscheidung des Fürsten Anton Heinrich Radziwill aus der Familie Traby zurück, dem Besitzer der umliegenden Ländereien. Inmitten von Wäldern ließ er an einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt eine Sommerresidenz errichten. Das Ergebnis, ein vom preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel entworfenes, exquisites Jagdschloss, ist ein Zeugnis architektonischer Exzellenz.
Am späten Nachmittag erkundeten wir das kürzlich renovierte Muzeum w Lewkowie. Ein leidenschaftlicher Museumsführer erzählte uns zahlreiche bedeutende und intime Geschichten aus der Geschichte Polens und insbesondere der Woiwodschaft Großpolen, zu der Ostrów Wielkopolski gehört. Zu den faszinierenden Exponaten gehörte auch ein Brautsessel, ein charmantes Relikt aus der Vergangenheit. Dieses einzigartige Stück ermöglichte es der Braut und dem Bräutigam, sich bei den Gesprächen über die Hochzeitsvorbereitungen ein wenig näher zu kommen und einen privaten Raum abseits der formellen Verhandlungen zu schaffen, während gleichzeitig eine respektvolle Distanz gewahrt wurde.
Für das leibliche Wohl sorgten ein bekanntes Fischrestaurant und ein französisches Restaurant, wobei das französische Restaurant an diesem Abend nur Pizza servierte – allerdings eine extrem große….
